Manchmal schreiben Narben Geschichten, die wir uns kaum vorstellen können. Gino trägt so eine Geschichte in sich – nicht auf seiner Seele, sondern nur in einer feinen Linie unter seinem schwarzen Fell. Er wurde mit einer Drahtschlinge gefunden, die bereits in seinen Hals eingewachsen war. Es klingt grausam, und das war es auch. Aber Gino hat sich entschieden: Diese Vergangenheit gehört nicht mehr zu ihm. Er lebt im Heute – voller Freude, voller Neugier, voller Vertrauen.

Gino ist ein kleinerer Rüde mittleren Alters, dessen Fell überwiegend schwarz glänzt. An seinen Vorderpfoten trägt er weiße Söckchen, so als hätte er auf dem Weg durchs Leben kurz in einen Farbtopf getappt. Seine Brust ist weiß, wie ein kleiner Lichtstrahl, der ihn von innen heraus zu begleiten scheint.

Er ist kein Hund, der bemitleidet werden möchte. Ganz im Gegenteil: Gino sprüht vor Lebensfreude. Er läuft an der Leine, als hätte er das schon immer gekonnt, schaut aufmerksam nach seinem Menschen und ist bereit, Neues zu lernen. Klar, manches muss noch geübt werden – das Leben im Haus zum Beispiel oder der Feinschliff beim Alltags-ABC. Aber Gino hat diesen besonderen Willen, es richtig zu machen. Er möchte gefallen, möchte dazugehören, möchte endlich ankommen.

Mit anderen Hunden versteht er sich, mit Menschen sowieso – er ist zugewandt, freundlich und einfach ein Sonnenschein. Gino ist kein Hund, der nur eine Chance sucht. Er ist ein Hund, der seiner neuen Familie ein Versprechen mitbringt: ein treuer Begleiter zu sein, der jeden Tag mit Freude füllt.

Gino ist bereit. Bereit für ein Zuhause, das ihm zeigt, dass Liebe stärker ist als jede Narbe.